Gemeinsam für die Dunkle Europäische Honigbiene (Apis mellifera mellifera)
Die Dunkle Europäische Honigbiene, liebevoll bekannt als „Apis mellifera mellifera,“ ist ein bedrohtes Wildtier und ein unschätzbares Kulturerbe. In den letzten Jahren hat das Interesse an Bienen, insbesondere in Deutschland und ganz Europa, erfreulicherweise zugenommen. Die Worte von Albert Einstein, „Wenn die Biene stirbt, stirbt auch der Mensch,“ sind vielen von uns bekannt und tragen dazu bei, die Bedeutung dieser bemerkenswerten Insekten zu unterstreichen.
Es ist erfreulich zu sehen, dass Menschen jeden Alters und aus unterschiedlichen Lebensbereichen sich für den Schutz von Wildbienen und die Haltung von Honigbienen engagieren. Nicht nur erwerbsorientierte Imker, sondern auch ökologisch bewusste Kleingärtner und Naturfreunde von nebenan setzen sich leidenschaftlich für Bienen ein. Doch vielen ist möglicherweise nicht bewusst, dass die meisten Bemühungen derzeit eine andere Bienenart fördern, die ursprünglich in Deutschland nicht heimisch war.
Die Dunkle Europäische Honigbiene, ein wahrer Schatz unserer Region, wurde in Deutschland ausgerottet. Doch wie kam es dazu?
Lassen Sie uns einen Blick zurückwerfen: Während der letzten Eiszeit gab es nördlich der Alpen keine Honigbienen, da die Bedingungen für ihr Überleben fehlten.
Erst nach der Eiszeit breitete sich die Dunkle Biene über das Gebiet nördlich der Alpen von den Pyrenäen bis zum Ural aus. Über Jahrtausende hinweg passte sie sich unterschiedlichen Klima- und Trachtgebieten an und entwickelte ortstypische Stämme. Einige dieser Stämme, wie die Heidebiene in Norddeutschland und die Waldbiene von Polen bis zum Ural, entstanden im Laufe der Zeit. In der Schweiz entwickelte sich die Alpenbiene.
Die Dunkle Biene war die erste Biene, mit der die Imkerei in Deutschland begann, sei es in der Waldbienenzucht oder in Klotzbeuten und Weidenkörben. Dieser Zustand blieb bis Mitte des 19. Jahrhunderts erhalten.
Leider wurde die wilde Dunkle Honigbiene in Deutschland bis spätestens 1700 durch die Entnahme von Honig und Völkern ausgerottet. Ab etwa 1850 kamen weitere Bienenunterarten aus anderen Ländern hinzu, was zu einer massiven Hybridisierung der einheimischen Bienenpopulation führte. Die ertragsorientierte Ausrichtung der Imkerei in der Nachkriegszeit führte schließlich dazu, dass unsere einheimische Biene aufgrund ihrer leicht höheren Leistungsfähigkeit gegenüber der Dunklen Biene in Deutschland fast vollständig ausgelöscht wurde.
Doch wir geben nicht auf. Dank Königinnen aus Restbeständen in anderen Ländern konnten wir die Zucht der Dunklen Biene in Deutschland wieder aufnehmen. Heute können auch Dunkle Bienen in modernen Imkereibetrieben wettbewerbsfähige Erträge erzielen.
Schauen wir nach vorne: An den Rändern Europas haben sich nachweislich reine Bestände der Apis mellifera mellifera erhalten, von Skandinavien über die Britischen Inseln bis nach Frankreich, der Schweiz, Polen, dem Baltikum und Russland. In vielen europäischen Ländern gibt es nun Bestrebungen, diese Populationen zu schützen und die Dunkle Biene wieder bekannt zu machen. Ihre einzigartigen Eigenschaften, die sie über Jahrtausende entwickelt hat, könnten dazu beitragen, ökologische Herausforderungen besser zu bewältigen als hochgezüchtete Bienen.
Die Dunkle Biene besitzt eine genetische Vielfalt, die zur Rettung dieser faszinierenden Spezies beitragen kann. Aus diesem Grund haben sich im Verein Dunkle Biene Rheinlandpfalz e.V. Imkerinnen und Imker zusammengefunden, um den Erhalt, die Zucht und die Wiederansiedlung der Dunklen Europäischen Honigbiene in Deutschland zu unterstützen.
Wenn Sie Interesse haben, unser Anliegen zu unterstützen oder mehr über unsere heimischen Bienen erfahren möchten, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Gemeinsam können wir einen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung der Dunklen Europäischen Honigbiene leisten.